DJ Deutsche Maastricht-Quote im 1. Halbjahr mit 3,2 Prozent negativ
FRANKFURT (Dow Jones)--Der am Bruttoinlandsprodukts (BIP) gemessene Saldo aus Einnahmen und Ausgaben des deutschen Staats ist im ersten Halbjahr erstmals seit geraumer Zeit wieder negativ gewesen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) betrug die so genannte Maastricht-Quote minus 3,2 Prozent. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte sie bei plus 2,7 gelegen und im ersten Quartal 2020 bei plus 1,4 Prozent.
Laut Destatis betrug das Finanzierungsdefizit 51,6 Milliarden Euro, wobei die Einnahmen bei 766,7 Milliarden lagen und die Ausgaben bei 818,3 Milliarden. Bei den Staatseinnahmen war erstmals seit 2010 ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen (minus 3,6 Prozent). Die Ausgaben des Staates erhöhten sich dagegen um 9,3 Prozent. Ein Finanzierungsdefizit für die erste Jahreshälfte hatte der Staat zuletzt nach der Finanzmarktkrise im Jahr 2011 verzeichnet.
Alle staatlichen Ebenen wiesen einen negativen Finanzierungssaldo aus: Der Bund verzeichnete mit 27,1 Milliarden Euro das größte Finanzierungsdefizit. Die Länder wiesen ein Minus von 10,2 Milliarden Euro aus, die Sozialversicherungen von 7,8 Milliarden und die Kommunen von 6,4 Milliarden Euro.
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August 25, 2020 02:39 ET (06:39 GMT)
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