DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:29 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.329,71 -0,06% -11,09% Stoxx50 2.996,51 -0,39% -11,95% DAX 13.061,62 -0,04% -1,41% FTSE 6.037,01 -1,11% -19,06% CAC 5.008,27 +0,01% -16,22% DJIA 28.153,05 -0,55% -1,35% S&P-500 3.431,93 +0,02% +6,23% Nasdaq-Comp. 11.406,22 +0,23% +27,12% Nasdaq-100 11.660,74 +0,30% +33,52% Nikkei-225 23.296,77 +1,35% -1,52% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 176,07% -83
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,32 42,62 +1,6% 0,70 -24,4% Brent/ICE 45,98 45,13 +1,9% 0,85 -25,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.917,27 1.933,38 -0,8% -16,11 +26,4% Silber (Spot) 26,34 26,63 -1,1% -0,28 +47,6% Platin (Spot) 931,23 919,00 +1,3% +12,23 -3,5% Kupfer-Future 2,94 2,93 +0,3% +0,01 +4,1%
Gold verbilligt sich den zweiten Tag in Folge massiv. Ähnlich wie am Rentenmarkt büße die Fluchtwährung Gold angesichts der positiven Stimmung am Finanzmarkt an Attraktivität ein, heißt es. Seit dem Rekordhoch am 7. August hat der Preis bereits knapp 8 Prozent verloren.
Anders die Preise für Erdöl, die anziehen und von den Schlagzeilen um die US-chinesischen Verhandlungen profitieren. Eine Entspannung im Handelsstreit könnte die Nachfrage befeuern, heißt es. Zudem werden die Preise gestützt von den Tropenstürmen im Golf von Mexiko, von denen einige hochgestuft wurden. Diese zwingen Ölbohrplattformen zur Einstellung der Förderung.
FINANZMARKT USA
Die Hoffnung auf eine Entspannung im US-chinesischen Dauerstreit trägt die Rally an der Wall Street kaum noch. Zwar markiert der marktbreite S&P-500 gleich zur Eröffnung ein weiteres Rekordhoch, doch bewegen sich die Indizes kaum. Vorbörslich hatte es noch etwas rosiger ausgesehen, denn hochrangige Vertreter aus den USA und China haben im Rahmen einer Telefonkonferenz ihre Verhandlungen über Handelsstreitfragen fortgesetzt. Allerdings lieferten die Gespräche wenig konkrete Ergebnisse, Händler sprechen von dürftigen Resultaten. Im übrigen setzt sich der Kampf zwischen Corona-Gewinnern und Konjunkturzyklikern fort. Hatten am Vortag letztere die in der Krise starken Technologiewerte überholt, liegen am Berichtstag wieder die verstärkt an der Nasdaq gelisteten Technologiewerte vorn. Gegen den Kauf von Aktien spricht das schwache Verbrauchervertrauen. Der August-Index ist entgegen den Erwartungen deutlich gefallen. Daneben steht der Umbau des Dow-Jones-Index im Fokus: Diesen müssen Exxon, Pfizer und Raytheon verlassen, die Aktien werden durch Salesforce, Amgen und Honeywell ersetzt. Die Aktien von Exxon Mobil, Pfizer und Raytheon büßen bis zu 3,4 Prozent ein, Salesforce, Amgen und Honeywell ziehen um bis zu 4,7 Prozent an. Palo Alto büßen 2 Prozent ein, obwohl das IT-Sicherheitsunternehmen mit den Ergebnissen die Markterwartungen übertroffen hat. Allerdings stehen die Produkterlöse unverändert vor Herausforderungen. Zudem übernimmt Palo Alto Crypsis.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
22:05 US/Hewlett Packard Enterprise Co, Ergebnis 3Q
22:05 US/Salesforce.com Inc, Ergebnis 2Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Ein unerwartet schwaches US-Verbrauchervertrauen hat den Aufschwung an den Aktienmärkten abrupt beendet. "Ohne den Verbraucher bleibt die ganze konjunkturelle Erholung wacklig, der Börsenaufschwung könnte sich als Strohfeuer entpuppen", so ein Analyst. Im frühen Geschäft war der DAX mit Konjunkturhoffnungen das erste Mal seit gut vier Wochen über die Marke von 13.200 geklettert. Der Ifo-Konjunkturindex war auf den höchsten Stand seit Februar gestiegen. Die stärksten Gewinner unter den Branchen stellten mit Impfstoffhoffnungen die stark zurückgebliebenen Reise- und Freizeitaktien mit einem Index-Plus von 1,5 Prozent. Der Stoxx-Index der Technologie-Akten folgte mit einem Anstieg um 0,8 Prozent. Schwach schlossen dagegen die Indizes der Öl- und Gasaktien, der Rohstofftitel und der Bauwerte. Dagegen fielen Delivery Hero um 0,4 Prozent. "Mit dem Anstieg vor der DAX-Aufnahme scheint das Potenzial erst einmal ausgereizt", sagte ein Händler. Unter Druck gerieten auch Immobilien-Aktien: Deutsche Wohnen verloren 0,8 Prozent, im MDAX gaben Aroundtown 5,4 Prozent ab. Siltronic legten um 3 Prozent zu, die Credit Suisse hatte den Titel hochgestuft. Zalando stiegen um 2,9 Prozent auf Allzeithoch. In Paris und London ging es mit den Aktien von Air France-KLM, Easyjet und IAG deutlich nach oben, ebenso mit den Titeln der Hotelkette Accor. Schneider Electric gewannen 0,5 Prozent. Die britische Aveva stärkt ihre Position mit dem Zukauf der mehrheitlich Schneider gehörenden Osisoft für 5 Milliarden Dollar. Aveva zogen um 7,2 Prozent an.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:27 Mo, 17:39 % YTD EUR/USD 1,1812 +0,18% 1,1811 1,1802 +5,3% EUR/JPY 125,71 +0,60% 125,25 125,02 +3,1% EUR/CHF 1,0738 -0,08% 1,0765 1,0752 -1,1% EUR/GBP 0,8996 -0,30% 0,9017 0,9026 +6,3% USD/JPY 106,41 +0,41% 106,03 105,93 -2,2% GBP/USD 1,3129 +0,49% 1,3102 1,3076 -0,9% USD/CNH (Offshore) 6,9127 +0,00% 6,9067 6,9138 -0,8% Bitcoin BTC/USD 11.434,26 -2,71% 11.626,01 11.739,76 +58,6%
Mit den schwachen US-Daten zum Verbrauchervertrauen verliert der Dollarindex 0,2 Prozent. Allerdings hatte der Dollar bereits zuvor zur Schwäche geneigt.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Kein einheitlichen Bild gab es an den Aktienmärkten. Während mehrheitlich die Hoffnungen auf einen baldigen Impfstoff gegen das Coronavirus und die positiven Vorgaben der Wall Street stützten, gaben die chinesischen Indizes leicht nach. Hier sorgte der Ausgang eines ersten Gesprächs zwischen Washington und Peking für etwas Ernüchterung. Die Verhandlungen im Handelsstreit waren wenig konkret geblieben. Deutliche Gewinne verzeichnete der Nikkei-225 in Tokio. Hier stützen weiterhin die Hoffnungen auf einen baldigen Impfstoff. Diese hatten am Vortag mit der Genehmigung zum Einsatz von antikörperreichem Rekonvaleszenz-Blutplasma durch die FDA neue Nahrung erhalten. Experten warnten allerdings vor zu hohen Erwartungen. Gesucht waren in Tokio vor allem Immobilien- und Finanzwerte. Auch in Seoul stützten die Hoffnungen auf rasche Fortschritte bei der Suche nach einem Impfstoff. Gesucht waren Werte aus dem Auto-, Chemie- und Schiffsbau-Sektor. In Australien zählten vor allem Werte aus dem Technologie- und Finanzsektor zu den Gewinnern. So stieg die Afterpay-Aktie erneut auf einen Rekordstand und gewann schließlich 12 Prozent. Händler verwiesen zur Begründung auf die geplante Expansion des Konzerns nach Europa.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Lufthansa schafft Umbuchungsgebühren ab
Die Kunden der Lufthansa-Airlines sollen bei ihren Buchungen mehr Flexibilität bekommen. Wie der Konzern mitteilte, stellen die Fluglinien Lufthansa, Swiss, Austrian und Brussels ihre Tickettarifstruktur bis Ende Dezember grundsätzlich um. Ab sofort seien bereits sämtliche Tarife mehrfach gebührenfrei umbuchbar.
Merck-Mittel Tepotinib wird in USA vorrangig für Zulassung geprüft
Merck hat in den USA den Antrag auf Marktzulassung für Tepotinib zur Behandlung einer bestimmten Form des Bronchialkarzinom gestellt. Die Gesundheitsbehörde FDA habe den Antrag angenommen und den Status der Prioritätsprüfung (Priority Review) erteilt, teilte der Darmstädter DAX-Konzern mit.
Wirecard-Insolvenzverwalter kündigt 730 Mitarbeitern und den Vorständen
Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über die Wirecard AG und sechs deutsche Tochtergesellschaften setzt der Verwalter den Rotstift an. Weil mit der Eröffnung der Insolvenzgeldzeitraum ende, müssten die bestehenden Strukturen des Unternehmens angepasst werden, teilte der Insolvenzverwalter Michael Jaffé mit. Es müssten sowohl Kündigungen von Miet- und Leasingverträgen als auch für rund 730 Mitarbeiter ausgesprochen werden. Auch die Vorstandsverträge werden insolvenzbedingt gekündigt.
S&P senkt Ausblick für Demire auf negativ - Rating bestätigt
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) wird skeptischer mit Blick auf die Bonitätseinstufung der Demire Deutsche Mittelstand Real Estate AG. Sie senkte den Ausblick auf negativ von stabil. Das Rating selbst wurde mit BB bestätigt.
Apple darf Fortnite-Entwickler nicht Zugang zu Tools verweigern
Eine Bundesrichterin in Kalifornien hat im Rechtsstreit zwischen dem Entwickler des Computerspiels Fortnite und Apple dem Entwicklungsunternehmen Epic Games teilweise recht gegeben. Die Richterin, Yvonne Gonzalez Rogers, entschied, dass Epic Games den Zugang zu den Software-Entwicklungs-Tools von Apple behalten darf, aber dass Apple den Fortnite-Blockbuster vorerst nicht wieder im App Store verfügbar machen muss.
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August 25, 2020 12:30 ET (16:30 GMT)
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